Fachbegriffe
MIDI steht für „Music Instrument Digital Interface“. MIDI ist der weltweite Standard zur Übertragung von Noten- und Steuerbefehlen zwischen allen möglichen Arten von elektronischen Instrumenten und klangbearbeitenden Geräten.
MIDI ist eine serielle Schnittstelle, welche keine Audio-Daten, sondern nur Steuerinformationen zwischen Musik-instrumenten und Geräten überträgt: Wird zum Beispiel ein Keyboard via MIDI mit einem Computer verbunden, kann der Computer – beziehungsweise die Sequencer-Software – auf dem Keyboard spielen. Der Sequencer teilt dem Keyboard dabei via MIDI mit, welche Taste mit welcher Anschlagstärke erklingen soll. Das heisst, der Computer drückt die Taste. Der Ton wird nicht über MIDI übertragen, sondern vom Keyboard erzeugt. Es ist natürlich auch möglich, mehrere Geräte untereinander zu verbinden.
Nebst den Noten können via MIDI auch alle möglichen Steuerbefehle übermittelt werden. Zum Beispiel teilt der Sequenzer dem Keyboard mit, mit welchem Klang (Piano, Streicher, etc.) die nachfolgenden Noten gespielt werden sollen. Dazu wählt der Sequenzer eine bestimmte Programm-Nummer, die den gewünschten Sound enthält. Bei Effektgeräten können mit diesen Program Change (Programm-Wechsel-) Befehlen unterschiedliche Einstellungen aufgerufen werden. Program Change Befehle schalten also die Einstellungen der angeschlossenen Geräte um. Bei modernen Gitarrenverstärkern werden die verschiedenen Einstellungen meistens mit MIDI geschaltet.
Die Prostage Foot Controller senden solche Befehle. Im Empfänger-Gerät kann man individuelle Einstellungen für jede der 128 Programm-Nummern speichern. So hat man auf jedem Knopf des Foot Controllers eine andere, frei programmierbare Einstellung.
Detaillierte Infos zu MIDI findest Du auf www.midi.org (englisch) und vielen anderen Seiten im Internet.
Alle Infos zu StageWire findest Du hier.
Mit MIDI können bis zu 16 Geräte unabhängig voneinander gesteuert werden. Unterschiedliche Befehle werden dazu auf verschiedenen MIDI-Kanälen gesendet. Jedes Gerät reagiert auf die Befehle von seinem MIDI-Kanal. Das ist als ob Du mit einer einzigen Fernbedienung 16 verschiedene Fernseher steuern könntest.
Beispiel:
- Der Gitarrenverstärker ist so eingestellt, dass er auf MIDI Kanal 1 empfängt.
- Ein Effektgerät ist auf MIDI-Kanal 2 programmiert
- Das Prostage System wird jetzt so programmiert, dass beim Drücken eines Schalters am Foot Controller gleichzeitig auf Kanal 1 ein Befehl für den Verstärker gesendet wird und auf Kanal 2 ein anderer Befehl für das Effektgerät. Diese Liste mit Befehlen wird in einem so genannten MIDI Mapping erstellt.
=> Wenn die beiden Geräte auf die identischen Befehle hören sollen, können natürlich auch beide auf den gleichen MIDI-Empfangskanal eingestellt werden.
Der MIDI-Kanal wird einmal beim sendenden Gerät eingestellt und einmal beim Empfänger. Beide Einstellungen müssen übereinstimmen, damit der Empfänger (das Effektgerät) auf die Befehle des Senders (Foot Controller) reagiert.
Beim Empfang von MIDI gibt es noch die Kanal-Option „Omni“. Dies bedeutet, dass das Gerät alle MIDI-Befehle – unabhängig vom MIDI-Kanal – empfängt, beziehungsweise auf alle Befehle reagiert. Mit anderen Worten: In dieser Einstellung spielt es keine Rolle, auf welchem Kanal der Befehl gesendet wurde. Das Prostage-System ist ab Werk auf „Omni“ eingestellt. Das ist immer die richtige Einstellung, solange Du nicht gezielt einzelne Geräte mit unterschiedlichen Befehlen steuern willst.
StageWire bietet die Möglichkeit, bis zu acht Schalter des Foot Controllers als direkte Ein/Aus-Schalter zu verwenden - beispielsweise, um die Loops des XDS zu schalten. Diese Ein/Aus-Schalter funktionieren wie ein konventioneller Fussschalter, der direkt an den Verstärker angeschlossen ist. Der Schalter am Foot Controller schaltet also direkt einen Schalter am Looper | Switcher.
Ein Instant Access (On/Off Switch)-Befehl besteht aus:
- MIDI-Kanal (1-16)
- Schalternummer (1-8)
- Schaltzustand (Ein/Aus)
Bei standard MIDI-Fussleisten werden diese Funktionen mit Control Change Befehlen realisiert
Mit Program Change Messages (deutsch: Programm-Wechsel-Befehlen) werden zuvor gespeicherte Einstellungen (Presets) aufgerufen. Mit MIDI können standardmässig 128 verschiedene Presets verwaltet werden. Bei MIDI-fähigen Gitarrenverstärkern werden so die verschiedenen Sounds umgeschaltet.
Beispiel:
- Der Gitarrenverstärker ist folgendermassen programmiert:
Preset 1 => Clean Kanal
Preset 2 => Crunch Kanal
Preset 3 => Lead Kanal - Im Effektgerät sind folgende Presets programmiert:
Preset 1 => Chorus
Preset 2 => Bypass
Preset 3 => Delay
Am Foot Controller kannst Du jetzt über die Taste 1-3 die Presets aufrufen und erhältst die entsprechenden Sounds:
- Preset 1 => Clean Kanal mit Chorus
Preset 2 => Crunch Kanal ohne Effekt
Preset 3 => Lead Kanal mit Delay
Mit Presets werden also nicht nur einzelne Funktionen ein- und ausgeschaltet, sondern es können alle Geräte mit einer einzigen Taste umgeschaltet werden. Beim Prostage XDS kannst Du somit alle acht Bodeneffekte mit einem Fusstritt schalten. Die Live-Performance wird nicht mehr durch den Stepptanz auf verschiedenen Bodentretern unterbrochen. Wir verwenden die Kurzform „PC“ in der System Manager Software für MIDI Program Change Befehle.
Ein Program Change besteht aus:
- MIDI-Kanal (1-16)
- Programm-Nummer (0-127; viele Geräte zeigen diese als 1-128 an)
Es gibt auch Geräte, die mehr als 128 Presets verarbeiten können. Dabei kommen so genannte Bank-Select Befehle zum Einsatz, die in die nächsthöhere Ebene mit weiteren 128 Presets schalten.
Die Abkürzung CC steht für MIDI „Control Change“. Control Change sind Steuerbefehle, mit denen Parameter (z.B. die Lautstärke) in Echtzeit gesteuert werden. Dazu sendet ein Expression-Pedal – solange es bewegt wird – sogenannte Continuous Controller und teilt dem Effekt somit seine Position mit. Control Change können aber auch Funktionen des Empfänger-Gerätes ein- und ausschalten.
Ein CC-Befehl besteht aus:
- MIDI-Kanal (1-16)
- Controller-Nummer (0-120) => Damit wird definiert, welcher Parameter gesteuert wird. Die meist verwendete Controller Nummer ist 7; diese steuert die Lautstärke.
- Controller-Wert (0-127) => 0 = “leise“, 127 = „laut“.
Bei Schalt-Befehlen steht der Wert 0 für „Aus“, 127 für „Ein“. Oftmals interpretieren Geräte aber auch den Wert 1 als Einschaltbefehl.
Ein MIDI Mapping ermöglicht es, durch Drücken eines einzigen Schalters gleich mehrere MIDI-Befehle zu schicken. Unterschiedliche Programm-Nummern und Befehle werden dabei auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen an ver-schiedene Geräte gesendet. Das Mapping wird in einer Tabelle programmiert. Das Prostage System bietet acht Spalten; d.h. es können gleichzeitig acht verschiedene Befehle gesendet werden.
Ein Expression-Pedal ist eine Art Volumen-Pedal, das an einen MIDI Foot Controller angeschlossen wird (oder Bestandteil des Foot Controllers ist). Das Expression-Pedal regelt aber kein Gitarren-Signal, sondern erzeugt MIDI-Befehle (Continuous Controller), mit denen z.B. die Lautstärke, der Effekt-Anteil oder die Delayzeit in einem Effektgerät geregelt werden. Das Expression Pedal steuert einen Parameter des Effektes in Echtzeit.
Bypass bedeutet, dass das Signal von der Eingangs-Buchse eines Effekt-Gerätes direkt an den Ausgang geleitet wird; der Effekt wird also umgangen, sprich er ist ausgeschaltet. Bei einem Hard-Bypass geschieht dies mit einem Relais. Das ist, als ob die Buchsen direkt aneinander gelötet sind.
Es gibt auch Geräte, die den Bypass elektronisch regeln. In diesem Fall ist dann immer mindestens ein elektronisches Bauteil (ein Eingangs-Verstärker) im Signalweg. Im schlechtesten Fall sogar die ganze analog-digital und digital-analog Wandler-Kette. Das Gitarrensignal wird also auch bei ausgeschaltetem Effekt beeinflusst.
Deswegen sollte man immer darauf achten, dass das Gerät einen Hard-Bypass besitz. Die Prostage Looper sind solche Hard Bypass Systeme.
Die Prostage Looper | Switcher verwendet Relais zum Schalten der Audio-Loops und Schaltausgänge. Relais sind Schalter, die ferngesteuert werden können.
Fragen & Antworten
Nein. Die Prostage Foot Controller haben keine 5-Pol DIN MIDI-Buchsen. Die Foot Controller werden mit handelsüblichen Mikrofonkabeln verbunden. Im Live-Betrieb bringt dies viele Vorteile.
Für den Anschluss von normalen MIDI-Geräten brauchst Du zusätzlich den Prostage XTMpro Adapter, welcher im Effekt-Rack oder am Amp befestigt wird. Das Netzteil vom XTMpro Adapter versorgt auch den Foot Controller mit Strom.
Die Prostage Looper | Switcher werden selbstverständlich mit dem Prostage Foot Controller Anschluss (StageWire) ausgeliefert. In diesem Fall brauchst Du keinen extra XTMpro Adapter.
Die Vor und Nachteile der beiden Varianten haben wir in einer Tabelle gegenübergestellt.
Grundsätzlich kannst Du alle Parameter vom Remote WahWah mit Control-Change- und Sysex-Befehlen einstellen, also z.B. mit einer Sequenzer-Software und einem standard MIDI-Interface. Das ist aber sehr umständlich und erfordert einiges an MIDI-Kenntnissen. Bitte lies den Abschnitt "6 - Erstellen von Presets mit einer Sequencer-Software" in der Bedienungsanleitung vom Remote WahWah. Wenn Du dies verstehst, dann kannst Du das Remote WahWah ohne XTMpro programmieren. Andernfalls empfehlen wir Dir den XTMpro Adapter.
Mit der Prostage System Manager Software kannst Du die Parameter nicht nur viel bequemer einstellen, sondern das Remote WahWah auch auslesen. Die Software zeigt Dir die Einstellungen übersichtlich an, mit dB-Werten und Frequenzen anstatt irgendwelchen MIDI-Zahlen. Der System Manager setzt einen XTMpro Adapter (oder XDS | XLS) als MIDI-Interface voraus.
Der XTMpro Adapter bietet ja nicht nur die Kommunikation mit dem Remote WahWah, sondern viele weitere Features wie MIDI-Mapping, Tap-Relay, Schaltausgänge für Amp-Kanal Schaltung (XTMpro-R), ...
Alle unsere Audiogeräte arbeiten intern mit +- 18V. Diese Spannung kann aus 9V AC mit einem 100% analogen, konventionellen Netzteil erzeugt werden. Die Umwandlung von 9V DC zu +- 18V würde ein digitales Netzteil erfordern (DC / DC-Wandler), das den Strom mit einer hohen Frequenz zerhackt. Diese Frequenz muss nicht unbedingt ins Audiosignal einstreuen - kann aber. Wir wollen dieses Pfeiffen im Gitarrensignal nicht riskieren. Wir bevorzugen es, 100% analoge Netzteile zu verwenden.
Nein. Das Remote WahWah kann nicht umgekehrt angeschlossen werden, um David Gilmour's Seagull Effekt zu reproduzieren. Dies liegt daran, dass das Remote WahWah Eingangs- und Ausgangspuffer verwendet
Wenn Du den Prostage USB-Treiber auf Windows 8 x64 installierst, erhällst Du die Fehlermeldung "The hash for the file is not present in the specified catalog file. The file is likely corrupt or the victim of tampering". Die Installation bricht ab.
Um dieses Problem zu lösen, muss die Überprüfung der Treibersignatur deaktiviert werden.
Lösung:
- Drücken Alt-I, um das Panel "Einstellungen" zu öffnen. Wähle "PC Einstellungen (unten) - Erweiterter Startup - Neustart".
=> Wähle auf dem blauen Bildschirm "Fehlerbehebung, Erweiterte Optionen, Starteinstellungen". Klicke die Schaltfläche "Neu starten". - Beim Neustart des Computers erscheint ein blauer Bildschirm mit Starteinstellungen. Wähle den siebten Punkt "Treibersignatur Erzwingung deaktivieren".
- Nachdem der Computer gestartet ist, wiederholst Du die Treiberinstallation. Dieses Mal erscheint der Windows-Sicherheits-Dialog mit der Warnung "Windows kann den Herausgeber der Treibersoftware nicht überprüfen".
=> Wähle "Treiber Software trotzdem installieren" - Der Treiber wird jetzt installiert.
Falls Sich der Assistent nicht automatisch öffnet, musst Du den Treiber über den "Geräte-Manager" installieren. Leider befindet sich dieser bei jeder Windows-Version wieder woanders:
Windows 7: Windows-Symbol unten links / Control Panel => System & Sicherheit => System => Geräte-Manager
- Das XTMpro muss nun unter "Com & LPT" oder "USB" oder "Other Devices" auftauchen.
=> Doppelklicke "XTMpro". Nun öffnet sich ein neues Fenster. - Suche den Knopf "Treiber aktualisieren" und klicke diesen.
- Wähle "manuelle Installation". Nun öffnet sich das Datei-Dialog-Fenster.
- Wähle die Datei "XTMpro USB driver" (den zuvor entpackten Treiber, NICHT das zip File!).
- Nun sollte der Treiber installiert werden.
Wenn Dir eine Warnung angezeigt wird, dass der System Manager nicht geöffnet werden kann, lese diesen Apple Support-Artikel:
https://support.apple.com/guide/mac-help/open-a-mac-app-from-an-unidentified-developer-mh40616/mac